Es gibt einige Menschen, die die aktuellen starken Einschränkungen für übertrieben halten. Die einen im Hinblick auf die wirtschaftlichen Folgen, die anderen mit der Begründung, dass jede Grippe auch ihre Anzahl von Opfern fordert und unser System damit zu Recht kommt bzw. kommen muss.
Für beides gibt es sicherlich Argumente dafür und dagegen, und jede Meinung ist natürlich geprägt von der Sichtweise der Person, die sie vertritt.
Meine Frage ist: Was wäre, wenn unsere Regierung –wie z.B. bei der alljährlichen Grippe- keine drastischen Maßnahmen ergriffen hätte? Und ich meine an dieser Stelle nicht die statistisch errechnete Anzahl von mehr Todesfällen oder die vielen Firmen, deren weitere Existenz ungewiss ist.
Sicher gibt es nun mehr Streitigkeiten, wenn man auf engem Raum mit mehreren Menschen zusammen lebt. Und ich verstehe auch die Schwierigkeit, Kinder nun rund um die Uhr beschäftigen müssen. Da kommen Emotionen und Themen in Familien und auch Firmen hoch, die sich sonst noch ein bisschen länger versteckt hätten.
Wenn alles so wie vorher weiter laufen würde, wer von uns würde denn innehalten und sich die Zeit nehmen, über sein Leben nachzudenken? Ob er/sie denn wirklich „im Hamsterrad“ weiter laufen will? Wer würde über die innere Zufriedenheit des eigenen Lebens, wie und mit wem man seine Zeit verbringt, reflektieren? Oder auch dankbar erkennen, dass alles gut so ist, wie es ist?
Ich glaube, in irgendeiner Form sind wir alle, ob gesundheitlich oder finanziell, betroffen.
Es geht darum, unsere Ängste und Emotionen anzuschauen. Denn wenn diese sich nun zeigen, dann sind sie auch sonst „in uns“, meist unterbewusst. Diese Krise ist nur der „Anzeiger“ dafür. So wie ein Fieberthermometer kein Fieber macht, sondern es nur anzeigt.
Daher sehe ich hierin eine sehr große Chance für jeden Einzelnen, ganz bewusst auf sein Leben zu schauen und zu fühlen, ob es tief drinnen alles richtig so ist. Und die Möglichkeit zu nutzen, Veränderungen in die Wege zu leiten.
Yorumlar